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Kategorie
Consumer Care, SGS proderm
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Mit einer neuen Methode erweitert die SGS proderm aktuell ihr Angebot zur Untersuchung von Well-being-Effekten von Kosmetika. Mittels Elektroenzephalogramm (EEG) wird dabei untersucht, inwieweit die Anwendung eines kosmetischen Produkts Auswirkungen auf die Aktivitäten des Gehirns hat und wie ausgeprägt diese Veränderung ist. Wir haben dies zum Anlass genommen, um mit Stephan Bielfeldt, Vice president and Director Scientific Consulting, über Neurokosmetik und den neuen methodischen Ansatz zu sprechen.

Stephan Bielfeldt

Senior Expert Science & Innovation

Wie wird well-being im kosmetischen Sinne definiert?

Eine allgemein gültige Definition existiert nicht. Aber natürlich geht es um ein Wohlgefühl, entspannt sein und gut gelaunt. Im Allgemeinen geht es darum, durch die Anwendung eines kosmetischen Produkts die Emotionen positiv zu verändern. Diese Gefühle können wir mit dem EEG in Echtzeit analysieren.

Wie dauerhaft muss ein emotionaler Effekt sein, um daraus einen Well-being-Effekt bzw. Claim abzuleiten?

Auch hier gibt es keine Definition. Well-being ist kein wissenschaftlich definierter Begriff und kann demzufolge nach Wunsch frei definiert werden. Sicher ist, dass Gefühle generell sehr variabel sind, das gilt natürlich auch für die Zustände Wohlbefinden und Unwohlsein. Wenn ein Produkt aber spontan ein positives Gefühl vermittelt, selbst wenn das nicht lange anhält, ist das schon ein Erfolg.

Stehen emotionale Effekte immer in Verbindung mit dem persönlichen Wohlbefinden?

Emotionen sind Körperzustande, von Freude oder Begeisterung bis Angst und Ärger in allen Abstufungen und Qualitäten. Persönliches Wohlbefinden ist gegeben, wenn Homöostase vorliegt. Der Organismus (Körper-Geist) ist physiologisch im grünen Bereich, also ist ohne Hunger, Durst, Schmerz, Angst oder ausgeprägter Sorge. Persönliches Wohlbefinden ist ein Gefühl und damit auch ein Körperzustand, deshalb auch physiologisch messbar, z.B. über Stresshormone, Puls, Blutdruck und auch Gehirnströme (EEG).

Wie funktioniert die neue Methode?

Es ist wissenschaftlich belegt, dass kosmetische Produkte positive Gefühle auslösen können. Diese Veränderung der Emotionen zeigt sich als messbare Veränderung der Gehirnströme. Mit einer speziell entwickelten EEG-Software können die durch ein Kosmetikum ausgelösten Emotionen direkt während der Applikation des Produkts aufgenommen und analysiert werden.

Was macht den EEG-Ansatz so attraktiv?

Die Entwicklung von Produkten mit hochwertigen neurokosmetischen Claims muss zwingend den Einsatz von objektiven Messverfahren im Rahmen des Claim Supports berücksichtigen. Der EEG-Ansatz ist ein solches Verfahren. Für mich persönlich erscheint außerdem die visuelle Präsentation der Ergebnisse besonders attraktiv, da sie die Wirkung des Produkts im Prinzip für jedermann sofort erkennbar macht.

Wie läuft eine Studie mit diesem Verfahren ab?

Es gibt unterschiedliche Szenarien für den Einsatz des Verfahrens. Einerseits können wir es beispielsweise zur Bestimmung einer geeigneten Formulierung im Rahmen einer Screening-Studie einsetzen. Andererseits können wir auch zwei Produkte in einem Cross-over-Design miteinander vergleichen. Für beide Designs gilt: die Messung muss in einer reizarmen Umgebung stattfinden, um die Emotionen der Studienteilnehmer nicht durch äußerliche Faktoren zu beeinflussen.

Herr Bielfeldt, vielen Dank für das Gespräch!


Publikation

Emotional Effects Induced by the Application of a Cosmetic Product: A Real-Time Electrophysiological Evaluation

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